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Im Garten der Konfusion

Blickwinkel 4

Konfusion?

In der Amtszeit mancher Regierungen wird die Konfusion gar nicht mehr angewandt. Sie ist kaum noch nötig, denn die Zustände im umzäunten Land sind dermaßen verworren, dass das herrschende Drunter und Drüber sich aus eigener Kraft fortsetzt. Dort findet eine Antikonfusionifizierung des Durcheinanders statt, auch bekannt als Ignoranz. Krönt jedoch ein gelegentlicher Zwischenfall die Zweifel, nennt man das Inzidenz.

Inzidenzen, die Zufälle vortäuschen, gelten als nicht erwähnenswerte Zwischenfälle, die laut zu diskutieren daher nicht zu empfehlen ist.

So wurde beispielsweise vor kurzem ein Parteifunktionär in einer Bibliothek aus der Welt geschafft. Kaum jemand hätte dort so jemanden in Bücher vertieft vermutet. Sofort nach dem Malheur durften, wie dortzulande üblich, nur noch gesiebte Informationen verbreitet werden!

Minikonfusionen, so blasphemisch sie sein mögen, werden bestenfalls stillschweigend ins Berüchtigte verbannt. Trotzdem häufen sie sich kontinuierlich an, und kein verschämtes Lächeln kann die allgemeine Verunsicherung verbergen.

Allerdings halten die genannten Regierenden beharrlich und hartnäckig an ihrem Regierungsanspruch fest. Im Unisono offizieller Verlautbarungen und in Ermangelung liberaler Tendenzen werden Konfusionen dortzulande prinzipiell nicht zugelassen, gelten notorisch als nicht vorhanden!

Was ein Durcheinander auf Dauer sichert.

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