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Im Garten der Konfusion

Blickwinkel 10

Konfusion?

Was wir auch unternehmen: Es wird vom Treibsand des Absurden in die Tiefe gezogen. Am Rande des Strudels wird ungezähmter Unsinn angeschwemmt. Jedenfalls werden wir irgendwann von launenhafter Sinnlosigkeit in die nächste Konfusion getrieben.

Nur der siegriechende Prolet frohlockt. Ihm dient die Konfusion, denn er gedeiht im Vakuum der Geistesarmut und schließt sich ähnlichen Existenzen an. Vereint in der Manneswürde Gleichgesinnter stellt er etwas dar.

„Einer für alle, alle für einen“ – (Die Musketiere sind entsetzt).

Abseits der Gruppe verlöre sich sein flatterhaftes Sein in alltäglicher Unscheinbarkeit. Doch so ist er Glied einer Kette, die eng verbindet und stark macht: In Erwartung einer neuen Sintflut macht sich der Verein in der Arche breit; Missgunst und Lüsternheit begleiten seine imaginäre Überlegenheit und vermitteln uns eine Vorstellung von Dummheit.

Es triumphiert die in diesem Szenario entstehende Konfusion.

Gott wollte sich nicht einmischen und fand es am achten Tage angemessen, die Schöpfung mit Ungewissheit auszustatten. Unwetter und Fluten sollten diejenigen aussortieren, die ihn nicht lieben.

Und so kommt es, dass in dieser gewollten Konfusion der Obervordrängler mit abstrusen Ideen bestückt ward und als scheingeheiligter Usurpator seine Machtgelüste aus der Mülltonne entsorgter Tatsachen mästet.

Der Satiriker Michail Schwanezkij meint dazu: „Я бесконечно уважаю чудовищный выбор моего народа”, was soviel heißt wie „Unendlich hoch schätze ich die monströse Wahl meines Volkes.“ Gemeint ist die von dubiosen Vereinen gewählte Durchlaucht.

Kennen Sie den? Einer trifft unterwegs eine Konfusion und fragt: Wohin des Wegs? „Ich bin bestellt, um 5.000 Menschen abzu … du weißt schon.“

Auf dem Rückweg begegnen beide sich wieder. Befragt, wie sie ihre Arbeit erledigt hat, antwortet die Konfusion. „Oh, sehr gut, ausgezeichnet! Ich habe die geplanten 5.000 beseitigt, aber weitere 15.000 starben vor Angst“…

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