Im Garten der Konfusion
Blickwinkel 1
Konfusion?
Bloß nicht aufmachen, wenn so eine an die Tür klopft! Aber selber schuld, wenn das Schlüsselloch die Neugier befriedigt. Das, was man aber nicht wirklich sieht, ist die ins Auge stechende Unwirklichkeit. Getarnt unter dem Deckmantel Konfusion versperrt sie die Tür zum Verstand und kennt in der so usurpierten Schlüsselposition kein Wenn und Aber. Sie bringt geordnete Verhältnisse gehörig durcheinander, wildert draußen und drinnen, flicht das Grausen zum Gordischen Knoten, zerwühlt die Bettwäsche … doch schlaft ruhig weiter, liebe Kinder, ist ja nur ein Traum.
Um eine Vorstellung von der Konfusion zu bekommen, fangen wir am besten mit einer Traumdeutung an: Manche verfallen einer ihrer Erscheinungen, andere träumen sie quer oder seitenverkehrt. Von welcher Seite auch immer die Chimäre ins Auge gefasst wird: es kommt zu Schlafpannen. Viele büßen wegen des getrübten Blicks auf die verworrene Substanz ihre Bettruhe ein und fallen in Albträume mit Traumsequenzen von unbestimmter Dauer beim in geistlosem Herumirren um konfuse Eruptionen. Aus eigener Kraft ist da kaum noch zu entscheiden, was wahr ist. Was hat die Konfusion den Tatsachen angetan, dass sie als nebulöse Schwaden empfunden werden? Albträume sind per se unberechenbare Konfusionen und schließen ein Bewusstwerden des eigenen Unterbewussten aus. Konfusionen lassen sich nicht voneinander unterscheiden, einzelne davon erst recht nicht als aktuell spezifizieren, definieren oder vorab aussondern.
An Betrachtungswinkeln herrscht kein Mangel, allerdings fehlen aus der Ferne die signifikanten Differenzen, um spezifische Winkel zu bestimmen.
Wach auf, Kleiner, das muss ein böser Traum gewesen sein, den dir deine Triebe beschert haben … pass auf, Einschlafen ist gut, doch Aufwachen ist besser! Im wachen Zustand träumt man nicht von Konfusionen, weil sie Wirklichkeit sind und an deinem Schlüsselbund hängen.