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Staffel 6 (107)/ 17

Die Trächtigkeit des Nichts –

(Fragment 16 von 17)

Ein Buch von Nicolai Sarafov

Ah, das Universum

Schluss! Bisher gelang kein zufriedenstellendes Etwas, doch hoffen wir in der nächsten Generation zumindest das Nichts zu vollbringen. Was nicht sonderlich schwierig sein dürfte. Doch es geht um mehr.

Anhand vorhandener Fragmente an Mutmaßungen kann schließlich dem lückenhaft umrissenen Etwas, als dem bisherigen Ergebnis unserer Forschung, ein Name verliehen werden. Lange Rede, kurzer Sinn: Benennen wir das epochale Ereignis und sei es auch nur für die Akten; damit das Gefühl aufkommt, etwas festgehalten zu haben. Das Mysteriöse bei dem ganzen Getue bleibt nach wie vor ein Rätsel!

Wie soll nun die Brut aus dem anonymen Ei heißen? Vorerst ist Etwas weder ein Er, noch eine Sie. Der Aggregatzustand ist verwirrend und für starre Hypothesen unbrauchbar. Dennoch sollte eine angemessene Würdigung der untadeligen Entfaltung – eine solide Kennzeichnung des ALLumfassenden Wunders – erfolgen. Kaum zu vertreten wäre es, dem Sprössling einen Kosenamen ohne Begleitung von emotionellen Temperaturschwankungen zu verpassen. Damit kann man einem Universum17 nicht hinterherlaufen.

Heureka: Universum! Ein DAS! Im Anfang war das DAS! Jawohl, als ein entsprechendes ETWAS ohne Stammbaum und mit haarsträubender Biographie, als ein Kuriosum, das sich mit Blitz und Riesenknall aus der Null materialisierte.

So, jetzt haben wir es … das Universum – banal, aber die Tatsache par excellence – die Ursache, derentwegen wir dieses Sternpanorama genießen dürfen! Wenn wir von Anfang an geahnt hätten, dass das Naheliegende das Endergebnis sein würde, hätten wir uns die Mühe sparen können, so weit in die Ferne zu schielen. Für Ausflüge ins Jenseits unserer limitierten Sicht sind wir sowieso nicht gerüstet. Ein einfaches Universum müsste für so Seiendes vorläufig ausreichen. Vorläufig ist gut gesagt, denn das ETWAS hat just das Nirgendwo verlassen und ist nun in diesem unserem Universum angekommen! Alles Weitere ist weiter weg und das noch weiter Entfernte zählt nicht. Doch ganz so einfach ist das mit dem Leben selbst nicht. Es bedeutet Verstrickungen! Das Recht auf Sein hat sich im Zeitlauf verkompliziert! Im Sinnenreiz der Existenz brachte die Schöpfung als zwangsläufige Begleiter hervor: Zeit, Wahrheit, Realität und den ganzen Rest. Sie alle sind zwar verrufen! suspekt! unbefriedigend! berüchtigt! Aber für den Umgang miteinander haben wir keine anderen!

Schließen wir mit einem Schlusswort:

„Möge sich die ZEIT auf ewig dahinschleppen und gelegentlich mit Plötzlichkeit überraschen – wir verlassen uns darauf, dass ETWAS niemals vergeht!

Das NICHTS kann uns den Buckel runterrutschen – es juckt uns nicht;

ein JETZT, das gleichzeitig kommt und geht, wirkt nicht sehr seriös;

REALITÄT und WIRKLICHKEIT, diese Handlanger der WAHRHEIT, sollen unseretwegen die Philosophie in Permanenz strapazieren. Die Bagosophie hat dieses fragmentarische Kapitel abgeschlossen.

Setzen wir auf Zeitgenossen, die sich für auf den PUNKT gebrachte Teilwahrheiten entschieden haben. Das wären die wahren HELDEN!

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