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Die Nr. 144

Ein beschwerlicher Weg für Nr. 144

Bagosophie, Bago für Autodidakten

T (BF) 19/1 <praktische Übung>

„Kultur besteht aus unendlich vielen kleinen Bemühungen“,
(Dr, Gertrud Roth-Bojadziev)

so kann auch der Bagonalismus erst in vermengt vielen Formulierungen erfasst werden. Jede Definition stellt ein Teil der Anstrengungen dar, die den Bagonalismus begreifbar gestalten. Zugleich entsteht Bagonalismus auch dann, während man bemüht ist ihn zu definieren.

All dies mag gedehnt erscheinen, und, ohne die Wege der Erkenntnisse mit Mühsal belasten zu wollen, stellen wir im Zuge der Elastizität der Gedankenwege fest (über die mehr Sinn im Unsinn vorzufinden ist, als von der Logik beglaubigt werden kann), dass die Geburt einer Definition einiges voraussetzt. Wiederum ist es die Logik, die ungewollt dazu beiträgt, sich dabei selbst zu umgehen.

Wir wollen hier versuchen diesem Trampelpfad zu folgen, der zur Entstehung der Definition Nr. 144 führen sollte — (Es werden bis dato 143 administratifizierte Definitionen gezählt). Dieser Weg ist mit Logik, Antilogik, Plagiate, Wurmlöcher und Unsinn gepflastert, aber auch mit Verständnis, welches zum Ergebnis führen könnte.

Hier entlang bitte:

Ein Ding!?
Ein Ding an sich ist ein Ding, das kaum erscheint.
(Warum KAUM? Weil man nie sicher sein kann, ob das ganze NICHT ganz nicht ist).
Wäre BAGO an sich, stellte es ein Ding für sich dar — ein Ding, welches außer für sich kaum sein kann.
Dem ist wissentlich nicht so: BAGO sei nach wie vor!
Also BAGO ist kaum nur an und für sich. Er ist auch in und außer sich, und das alles nach wie vor!
Das Wort BAGO nennt hier auch Dinge, die nicht schlechthin KAUM sind — Dinge, die tatsächlich IN sich ETWAS sind (sofern der Bagonalismus überhaupt etwas Seiendes sein und nach außen wirken kann). ETWAS, das ist ein Ding. Meistens.
Das Dinghafte am Bagonalismus ist offenkundig jener Stoff, aus dem er sich zusammenschichtet. Daraus ergibt sich die Form des bagonalistischen ETWAS. (Oder die Substanz; oder beides. Also kein Unding, eher eine Zwiebel des Inhaltes, der zu entschichten wäre). ETWAS hat eine Form und einen Inhalt. Das denkt, dass die Botschaft gestaltet ist.
Je tiefer sich eine Botschaft verborgen hält, desto weniger ist sie seicht.
So sind auch im Bagonalismus Form und Inhalt die Begriffe, unter denen sich alles und jedes bringen lässt, was Bagonalismus sein könnte, mit dem Unterschied, dass dies nicht fragwürdiger geschieht wie z.B. in aller Kunsttheorie oder Politik etc, die wiederum, Dank ihr Sosein, dem Bagonalismus seine Berechtigung legitimieren.
(Bis jetzt ist klar geworden, dass BAGO an und für sich in sich und darüber hinaus, allerdings auch nach wie vor existiert, es sei denn, BAGO west in wesentlich mehr, als die Oberfläche der Betrachtung verrät).

Woher kommt eigentlich BAGO?
Die Frage nach dem Ursprung des BAGO fragt nach seiner Wesensherkunft, wird zur Frage nach dem Wesen des Bagonalismus. Also bedeutet Ursprung hier jenes, von woher und wodurch eine Bagonalität ist, was sie ist und wie sie ist. Das, was etwas ist, wie es ist, ist sein Wesen. (Wir würden auch gerne erfahren wie der BAGO eigentlich ist, was sein Wesen ist). Was wir bis jetzt erfahren haben besagt, dass das GANZE nur teilweise zu erfahren ist.
Begnügen wir uns also mit einer Teilwahrheit. Vorerst.

Wir definieren:

Da es jedoch offen bleiben muss, ob und wie der Bagonalismus überhaupt ist, wird das Wesentliche am Bagonalismus dort zu suchen sein, wo es zu finden ist.

Nun ja, das hatten wir schon und zwar als Definition Nr. 64.

T (BF) 19/2

Wer findet, hat gesucht.
Sackgasse? Nein! Nur eine Folgerichtigkeitsbestätigung mit dem Manko einer Kopie. Da wir nicht aufgeben wollen, sollte man einen anderen Beobachtungswinkel ansteuern, um eine neue Erkenntnis zu gewinnen. Das heißt: diese aus dem Verborgenen holen. Oder wie es die Bagosophen bezeichnen: Die Umgebung der Wesenheit entschichten.
[Dies setzt eine metaphorische Zwiebel voraus (siehe auch G (BF) 7/2 )]

Angenommen, wir hegen eine gewisse Abneigung gegenüber Dogmen, Ideologien und sonstige Genossen, dann wissen wir, dass:

Starre Konzepte zwar Realität sind, aber von der Wirklichkeit ablenken.
Die Realität wandelt ständig und bildet gleichzeitig die Subsistenz der Wirklichkeit gewordenen Mutmaßungen (Dogmen, Ideologien, Konzepte).
Das könnte bedeuten, dass der Gegenstand, nach Abzug seiner Erscheinung zwar real bleibt, kommt aber nicht mehr vor. Also: Der Wunsch nach Realem gleicht dem Gegenstand, der in seiner abhanden gekommenen Erscheinung nicht unbedingt sein muss. (Starre Konzepte müssen nicht!) Was?

Die Erscheinung ist der Schein der Realität, die im Gegenstand anscheinend vorhanden ist, denn der Wunsch nach Realem (wie schon festgestellt), ist der Gegenstand, der nicht kaum zu fassen ist. Das denkt: er ist UNFASSBAR! Also ist seine vorübergehende Erscheinung auch nur scheinbar zu begreifen. (Man muss politische und ideologische Konzepte nicht verstehen, um sie zu befolgen).

Daraus bedenkt sich: Das Vorhandensein von Realität in der Wirklichkeit versteht sich nicht als definitive Feststellung.
Dabei ist nicht zu berechnen, wann und wie sich Realität zu verhalten hat, sie wandelt (zum Trotz der Verbote) und ist selbst eine Folge ihrer eigenen Veränderungen, die den Veränderungen der sich ständig ändernden Realität das Empfinden von Wirklichkeit verzögern.
(„ Alles fließt“ wurde schon 600 Jahre vor Christus empfunden und an dieser Feststellung hat sich bis heute kaum etwas geändert. Alles, was sich ändert (und es ändert sich alles), fließt mit der Zeit, und diese Tatsache bleibt unverändert — von einer Realität in die nächste; einiges wandelt sich in der Erscheinung, und so schaut die Wirklichkeit aus.)

Erster Versuch einer Definition
Also entschlüpft der Bagonalismus aus den Schwankungen der Realität innerhalb der Wirklichkeit. Dadurch ist der Bagonalismus die Empfindung für Wirklichkeit innerhalb der wandelnden Realität.

Na ja, was soll’s, war doch nur ein Versuch. Sonst war noch die Rede vom Seienden als Ding an und für sich in sich und außer sich geraten, während der Schein trügt. Die Realität (als sich ändernden Form) und die Wirklichkeit (als stabiler Inhalt) sind transparenter geworden, bemühen sich aber weiterhin zwei Seiten einer Medaille darzustellen. Dogmen, Politik, Ideologien schieben wir vorerst (dennoch unvergessen) bei Seite und versuchen es noch einmal.

Zweiter Versuch einer Definition
Der Bagonalismus setzt die grundbagosophische Erfahrung des Seins im Seienden voraus, welche im Sinne der Anwesenheit einer Wirklichkeit innerhalb der Realität der unbeständigen Dinge, sich an und für sich in sich, den daraus resultierenden Veränderungen nach wie vor außer sich unterwirft und zugleich sich als tragwürdige Erkenntnis in diesem Sinne manifestiert.

Reiner Blödsinn.

Dritter Versuch einer Definition
Der Bagonalismus ist die Verwesenheit der Realität in der Wirklichkeit, ohne zwingendes Vorhandensein ungefugter Dinge, die es zwar nicht gibt, dennoch im Umgekehrten verkehrt erscheinen.

Letztere Versuche sind vollständig zu streichen.

Vierter Versuch einer Definition
Im Zuge der sich ständig ändernden Dingen ist der Bagonalismus in Wirklichkeit der Spiegel der Schein-Realität.

Welch eine kartoffelige Erkenntnis.

Fünfter Versuch einer Definition
Das Sein des Bagonalismus west in der Wirklichkeit, in der sich unsere Realität verspiegelt.

Die Richtung scheint begehbar zu werden, aber noch kein Satz in Sicht.

Vorläufige Definition (sechster Versuch)
Die Unberechenbarkeit der Realität spielt sich in der Wirklichkeit des Bagonalismus ab.

Hätten Sie, geplagte Leser, auch andere Vorschläge? Vielleicht ein paar Kompromisslösungen? (Um die Beendigung der Quälerei zu beschleunigen).
Nach einiger Konzentration kam dann doch folgende Variation dieser Definition zu Stande:

Stand 7, Definition Nr. 144 (Kompromisslösung?)

Eine wahre Realität ist für die Wirklichkeit das, was der Bagonalismus an der Wirklichkeit der Realität ausschließt.

 

Die gezogene Lehre aus T (BF) 19/1+2
Das Ganze, ja, das Ganze ist nicht besonders zufrieden stellend, dennoch kann man Nr. 144 im Goldenen Durchschnitt der Definitionsmasse ansiedeln. Um hier die Spitzenklasse zu erreichen „…mangelt es an Wortspiel und Humor, an Verwirrung und Zutrefflichkeit zugleich…“ behauptet das Volksblatt von Gestern.
Tatsächlich hat es den Anschein, als ob der ganze Weg der Überlegungen doch einwenig trocken, pseudologisch und „…Heideggermäßig…“ abläuft.

Vielleicht sollte man diesen Weg lockerer beschreiten und sich eher von der Intuition leiten lassen. „Die daraus resultierenden Metaphern und Formulierungen wären lebendiger und pointierter“ — meint der ständige Mitarbeiter und Begründer des I.f.B. Dr. Nikotte Zwo.
Das Ding, welches es sowieso an und für sich in sich, außer für sich selbst usw. kaum nicht gibt, ist einfach zu ignorieren.

Der Bagonalismus ist nicht auf Sinn im Blödsinn angewiesen. (145)

 

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