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Serendipidy

BLOGFRAGMENT 2

Ein real existierendes Wort lief mir zufällig über den Weg.
Nein, so kann man das wirklich nicht sagen.

Ich bin zufällig auf ein Wort gestoßen, welches sich hatte in meinen Lesestoff
eingeschlichen … so schon gar nicht.

SERENDIPIDY ist das Wort für „Die Kunst das zu finden, was man nicht gesucht hat.“
Der Begriff ist kongruent mit der Art und Weise, wie ich auf selbigen gestoßen bin.
Selbstverständlich heißt das nicht, dass sich ein Wort und seine Tatsache bedingungslos decken. Es gibt noch diverse Aspekte zu beachten.
Man findet das Gesuchte und verliert das Gefundene. Auch umgekehrt das Gleiche.
Seltener geschieht das Gleiche gleichzeitig und noch weniger ist mit gar nichts zu rechnen, dachte ich mir.

Nun ja, lassen wir das Wort zu Wort kommen.

Laut SERENDIPIDY ist ein „Fund“ das, was vor selbiger Entdeckung mit gesucht-worden-sein nicht beschäftigt war. Wenn wir den großgeschriebenen Begriff noch einmal aktivieren würden, so dürfte folglich ein Fund auftauchen, der nach der Sichtung, die Berechtigung eines gesuchten Etwas, nach dessen Ergreifung, zu Fund erklärt zu werden, nicht besitzt. Gut, der Fund wird gesichtet, aber, ob es ihn nun tatsächlich gibt, ist noch nicht fundiert.

Nehmen wir an: Das Etwas ist NICHT! Folglich dürfen keine Funde aus dem Nichts auftauchen, da es sie nicht geben kann. Ergo: Ich habe bloß ein Wort gefunden, das es nicht gibt. Diese Annahme ist wohl kaum zu vertreten.

Eine berechnende Distanz zum vorherigen, ermöglicht den Einblick in die Bagosophie.
Die bagonale Logik besagt, dass ein gewisses Etwas im Nichts als zulässig gälte, wenn sich der Konjunktiv einschalten würde. Wäre der Bagonalismus die Trächtigkeit im Nichts, erübrige sich das Nichtsein nach der Entbindung eines Fundes im Sinne der bagosophischen Lehre, der dem Bagonalismus folgende Definition ermögliche:
„Der Bagonalismus ist die Trächtigkeit des Nichts.“ (Definition Nr. 36)
Da es diese Definition schon seit der Pubertät des BAGO gegeben hatte, ist auch jede weitere Diskussion darüber gleich einer Blasphemie zu setzen.

Allerdings hat die Astrophysik seit einigen neuen Theorien, die, auf Nichts bezogene Tatsache in Betracht gezogen und daraus die Konsequenzen: Was es nicht gibt, das ist das Nichts selbst. Das Universum ist voll mit Vakuum, das die Leere verdichtet. Substanzlosigkeit ist nicht bekannt. Inkognito ergo sum.
Dennoch wollen wir aus bagosophischen Gründen nicht auf Nichts verzichten, denn wir arbeiten ja schließlich und fortwährend für Nichts und wieder Nichts.

Natürlich kann ein Etwas auch als zufälliger Fund seine Berechtigung haben. Das Suchen entfiele und das Wort SERENDIPIDY erstrahle in seine volle Gültigkeit.
Immerhin steht es im Wörterbuch.

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