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Staffel 6 (101)/ 12

Die Trächtigkeit des Nichts –

(Fragment 11 von 17)

Ein Buch von Nicolai Sarafov

Wankende Zuversicht

Eine imposante Quintessenz: Man kann sich die Suche nach der absoluten Wahrheit sparen, weil sie nicht zu finden ist. Auch wäre der Zeitaufwand hierfür nicht zu rechtfertigen – schon deswegen nicht, weil diese ehrbare Monstrosität in aller Ewigkeit fristlos ist. Darüber hinaus ist die absolute Wahrheit in ihrer Dimension unfassbar und somit unverständlich. Sie ist weit unendlicher als die eigene Endlosigkeit und doch ewiger, als das entsprechende Abstraktum eine Ahnung davon zu liefern imstande wäre. Der Begriff selbst leidet an seiner Unvorstellbarkeit.

Also gut, diese Superlative ist nicht zu fassen! Weil zu enorm!

Das Wissen über das Allumfassende kann niemals Vollkommenheit erreichen, da jedes gelöste Rätsel viele neue offenbart. Das braucht seine Zeit. Die Zeit ist wiederum nur eine vorübergehende Gewohnheit, in der immer wieder Teilwahrheiten entstehen und im Zuge der Dauer verglühen. Vermutlich durch Entsorgung abgestandener Weisheiten wird eine verhängnisvolle Trägheit des Verstandes präventiv vermieden.

Wer weiß, ob die Evolution sich einen Nutzen davon versprochen hat?

(Jedenfalls übergoss die Sintflut damals die Menschheit, gemäß der Feststellung eines alten Griechen, dass alles fließt. Demnach fließt eine Sintflut, solange alles fließt. Wäre da ein Zusammenhang zu ermitteln, könnte man obiges Beispiel als eine paradigmatische Teilwahrheit werten. Zu spät! In den seitdem vergangenen Millennien haben sich, leider, wertvolle Gedankenfolgen verjährt.)

Zu den Teilwahrheiten heute zählt der Fluss der Schlauheiten zur Hebung der Qualität des Bewusstseins. Stillstand ist nicht salonfähig. Wenn der Verstand sich rührt, dann stellt er Differenzen fest. Eigentlich ist die Verschiedenheit eine treibende Kraft, ein lebhafter Zustand, der Vielfalt und Evolution ermöglicht. Die Schöpfung hat jedem das Recht, ungleich zu sein, mit auf dem jeweils individuellen Weg gegeben. Insofern führen Menschheitserkenntnisse zwar nicht zur absoluten Wahrheit, wohl aber sporadisch zu weiteren Teilen ihrer imaginären Ganzheit.

Mahnendes Szenario aus der kosmischen Tiefkühltruhe:

Bewegungslosigkeit da und dort, Stillstand und Hemmungen überall. Wo auch immer Stagnation am Werk ist – das wirkt sich im Falle des Eintretens äußerst negativ auf die Vitalität des Seins … und … schrecklich … Moment! Im Angemessenen unter der Sonne geht es auch fließender, wie wir festgestellt haben! Aus melancholischer Laune heraus soll keine konjunktive Quintessenz den Verstand zusammenfassend trüben! Schließlich wollen wir nicht in dilettantische Estagonie15 verfallen!

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