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Staffel 6 (96)/ 7

Die Trächtigkeit des Nichts –

(Fragment 6 von 17)

Ein Buch von Nicolai Sarafov

Ein schwerwiegendes Etwas

Die atheistische Ader des wissbegierigen Etwas.

Aus der Forschung wissen wir, dass sich der Kreis nicht immer sich nach Wunsch schließt, die Erde sich nicht immer am eigenen Horizont abrundet, und schließlich nehmen wir an, dass das Universum nicht auf seine Unendlichkeit limitiert sein muss. Mehr und mehr häufen sich Erkenntnisse darüber, dass der Urknall eine nicht versiegende Quelle von spekulativen Unmöglichkeiten darstellt. Im Ganzen betrachtet ist daher offensichtlich: Es existiert ein das Nichts übertreffendes Äquivalent. Die begleitenden Faktoren des Seins vermengen und verkomplizieren sich kontinuierlich. Aus der kurzsichtigen Perspektive unserer Erde konzentrieren sie sich hauptsächlich in ihrer Umgebung. Abseits zwingender Unbedingtheit hofft man mit gemischtem Wissen mehr zu entdecken.

Nun schleicht die Zeit unaufhörlich im Raum herum. Ewigkeit und Endlosigkeit bestimmen die Dimensionen. Jedenfalls gilt als sicher, dass das zeitlich Dahinschleichende – in ernstzunehmendem Bund mit dem Raum und durch seine Unermesslichkeit – seit Äonen die Geschicke des Alls zu kontrollieren versteht. Allerdings gibt es da ein paar in der Unendlichkeit verteilte Spielverderber: Die Schwarzen Löcher9! Diese Mülleimer des Universums bilden das Horrorszenario für Materie und Blasphemie: Ein gewaltiger Gezeitenstau, ohne Tempo auf Nullkommanichts zusammengedrängt, keine Substanz, nur massenhaft auf den Punkt gebrachter Abfall. Das Universum entlaust sich selbst im Bestreben, Sonstiges zu annihilieren. Annullierte Nichtigkeiten und dergleichen Tautologien werden entsorgt und dem Nichts zurückgeführt wie in Essig aufgelöste Schatten der Geschichte. Hoffnungsvoll tröstliche Aussichten einer im eigenen Kreislauf gefangenen Forschung auf unserem Planeten. Aufkeimende Erkenntnisse werden indirekt auf das Universum übertragen.

Ansonsten scheint sich der Kosmos in kooperativer Harmonie zu befinden, sofern gebührender Abstand zum fatalen Ereignishorizont10 eingehalten wird. Erfahrungsgemäß lauert dahinter die Singularität11 – als schwerwiegendste Prothese der Entstehung, die als Antithese zum Nichts entsteht und in dieses Paradoxon entrückt. Anders ausgedrückt: Das Universum bleibt vorläufig in seiner Unermesslichkeit verhaftet.

Alles wird gut und die Buthaphorie12 rundet sich ab!

Wodurch das Nichts nicht weniger und das Etwas auch nicht gescheiter wird.

 

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