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Staffel 6 (92)/ 3

Die Trächtigkeit des Nichts —

(Fragment 2 von 17)

Ein Buch von Nicolai Sarafov

Alternative Genesis — kreuz und quer

Auftauchen einer Weltsicht, die – abgesehen von den sonst stabilen Tatsachen – mit dem eigenem Verständnis über das Selbst identisch sein soll. Keine Wirklichkeit hat dieses Kunststück jemals vollbracht. Postuliert wird eine imaginative Quelle der hergebrachten Ursachen.

Während im Fragment 01 über labile Gewissheiten spekuliert wird, haben wir es im Fortgang mit Interpretationen der Unfehlbarkeit in Schöpfers eigener Sache zu tun.

In Abweichung von der These des generierenden Nichts existiert parallel dazu die simplifizierte Anschauung, dass Etwas ohne Ursache – mir nichts, dir nichts – sich selbst erschaffen kann. Aus einer erdachten Präexistenz im Nirgendwo großartig ins Sein gesprungen, gilt dieses Wunder bis dato als glaubwürdig. Der Erhaltung dieses Zaubers zuliebe sollte keine unterminierende Freisicht zum Zuge kommen dürfen.

Die Fantasie scheint sporadisch Fakten zu schaffen, die sich als Tatsachen zu etablieren wissen. Schon immer war festzustellen, dass jeder, der sich für eine Tatsache hielt, seine Fakten solange verschonte, wie sie konform blieben. Man erlebte, wie eine Pflanze gezwungen wurde sich anzuwurzeln. Infernale Zeiten, damals …

Freilich wuchs mit der Zeit Gras darüber; nichts als blinder Zufall in Sachen Genesis. Der Gegenwart wurde zwar die Überschaubarkeit der Spielregeln in Aussicht gestellt, doch bleibt die weitere Dehnbarkeit der Gewissheit bis heute limitiert. Gottlob, dass die heuchlerischen, aus den Wolken gezogenen Konsequenzen sich gegenwärtig allmählich zwischen Himmel und Erde verziehen. Eine sich selbst etabliert habende Tatsache als letzte Instanz, das wäre letztendlich doch das Letzte.

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