Im Staub der Sterne
Sep. 3rd, 2019 by Nicolai
Rentnerreigen
Im Staub der Sterne
von Nicolai Sarafov
Diese an sich überflüssige Geschichte erzählt von Rentnerglück und Asteroiden-Gewinnern. Sie wäre nicht entstanden, hätte das lobhudelnde Fortune Cookie mir nicht obigen Spruch beschert. Kokett und eitel nach Bestätigung heischend bin ich darauf reingefallen und habe sogar mit müdem Lächeln wegen des angesprochenen Talents die Rechnung beglichen …
Jedenfalls provozierte die fließbandmäßig verpackte Schmeichelei ein Echo.
Selber Rentner, entschied ich all jene Kollegen aufzuklären, die einen kosmischen Steinbrocken gerne ihr Eigen nennen, doch die Kehrseite eines derartig gewonnenen Glücks lieber ignorieren. Das war der Auftakt zum „Rentnerreigen im Staub der Sterne“:
Träumt man von einsamen Asteroiden, sind Illusionen zwar hilfreich, aber enorm ungenau im Vergleich. Ihre Umrisse verschwimmen wie die Fraktale einer unausgegorenen Einbildung. Unsere Protagonisten sind aus anderem Holz geschnitzt. Ihre Hoffnung versetzt Berge. Sie verstehen es, Unmöglichkeiten leicht zu umgehen, da sich ihr Glaube mit Wissen und Intuition paart. Und während dem Rentnerpaar Schott – von Replikationen seiner selbst geplagt – stets neue Widrigkeiten widerfahren, werden sie unversehens von Geistern der Unterhaltungsliteratur unterstützt. Seelen aus Gesetz und Ethik wie Maigret, Poirot, Holmes und manch andere hupfen im virtuellen Reigen mit. Anders als befürchtet bleibt die Gerechtigkeit auch nicht auf der Strecke. Alles wird gut und es kommt zu einem ausgedehnten Nachspiel, dessen zweifelhafte Unermesslichkeit offenbart, wovon Fortune Cookies keinen blassen Dunst haben.
Im besten Fall und wie ich hoffe, geplagte Leser und Betrachter, lässt sich die Geschichte auch zwischen den Bildern lesen.
Ihr Nicolai Sarafov